Heinz Gartmann

deutscher Raketeningenieur und Fachschriftsteller; bis Kriegsende Abteilungsleiter der BMW-Raketenentwicklung in Berlin und München; enger Mitarbeiter Helmut von Zborowskis; seit 1950 Hrsg. der Zeitschrift "Weltraumfahrt"; Veröffentl. u. a.: "Träumer-Forscher-Konstrukteure"

* 12. Dezember 1917 Dessau

† 7. August 1960 Stockholm (Schweden)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 36/1960

vom 29. August 1960

Wirken

Heinz Gartmann wurde am 12. Dez. 1917 in Dessau als Sohn des Oberinspektors Alfred G. geboren. Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Bernburg und studierte anschließend von 1937 - 1941 bei Prof. Triebnig an der TH Berlin-Charlottenburg Flugmotorenbau.

Nach Abschluß der akademischen Ausbildung trat G. als Forschungsingenieur bei der Firma BMW ein, um zunächst als Prüfstandleiter in dem Raketenentwicklungswerk Zühlsdorf bei Berlin zu arbeiten. Dort wurde G. einer der engeren Mitarbeiter des bekannten Raketentriebwerk-Konstrukteurs Helmut von Zborowski, der die drei Raketenwerke von BMW leitete und bahnbrechende Erfindungen auf dem Gebiet der Strahlantriebstechnik machte. Bis zum Kriegsende wurde G. dann Gruppen- und später Abteilungsleiter in der BMW-Raketenentwicklung in Berlin und München. Er entwickelte mehrere Raketenbrennkammern und war Baumusterbearbeiter für das Raketentriebwerk des bekannten Flugabwehrgeschosses X-4.

Nach dem Zusammenbruch im Mai 1945 folgte G. einer Einladung zur vorübergehenden wissenschaftlichen Mitarbeit in den Vereinigten Staaten, wo er 1946/47 beim Air Material ...